Joe Haldeman – The forever war & Richard Matheson – I am legend

Die Bücher 1 und 2 aus der SF-Liste von Gollancz, sind beides jedes für sich Klassiker, die man im SF-Genre gelesen haben sollte.

The Forever War
The Forever War

The forever war“ befaßt sich mit dem Thema Krieg und wurde damals vom Autor geschrieben, um seine Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Vietnam-Krieg und die grundsätzlichen Schrecken des Krieges zu verarbeiten.
Kein Wunder, dass es um klassische Infantrie-Einsätze, trotz Raumfahrt geht. Da jedoch die Raumfahrt die Zeit für die Soldaten relativ kurz werden läßt, während auf der Erde Jahrzehnte vergehen, kommt es zu unschönen Begleiterscheinungen. Das Wirtschaftssystem der Erde bricht zusammen etc., so dass den Soldaten nichts bleibt, als immer weiter zu kämpfen, da sie in der Gesellschaft als solche nicht mehr Leben können. Trotz des zunächst sehr eingeschränkten Erzählbereichs, wird dieses Buch nie langweilig, sondern immer plastischer und bedrückender. Krieg um jeden Preis, ein Thema, welches auch heute noch aktuell ist.

I am Legend
I am Legend

I am Legend“ wurde 2007 mit Will Smith verfilmt und man kann getrost sagen, dass der Film eigentlich bis auf den Titel, nichts von der Klasse des Buches hat. Sicherlich sind die Effekte und Will Smith nicht schlecht, aber die Charakterstudie eines Einzelgängers und die Verzweiflung: Frau und Kind an die Seuche verloren zu haben, ist einfach nur ein schlecht im Film umgesetzt, statt dessen werden völlige Nebenverläufe, wie die Jagt in der menschenleeren Stadt breitgetreten.
Aber nun zum Buch.

Im Jahre 1954 bereits veröffentlicht ist es eigentlich untypisch im SF-Genre, da es sich streng genommen, um eine Vampirgeschichte handelt. Vampire sind neben dem Arbeiter Robert Neville die einzigen Überlebenden einer Seuche, die die Kleinstadt in der Robert wohnt zu einer Geisterstadt werden ließen. Am Tage sind sie versteckt, in der Nacht versuchen sie Robert zu kriegen.
Nach dem Motto: „My Home is my Castle“ kommen sie aber nicht an ihn heran, sein einziger und schwerster Gegner ist die Einsamkeit – diese wird nur sehr selten und meist nicht von langer Dauer unterbrochen. Wie lange kann er durchhalten und welchen Sinn macht es? Der Alkohol und die Depressionen sind sein ständiger Begleiter, aber damit setzt er sich Gefahren aus, denen er eigentlich entgehen will.
An den Tagen setzt er vieles daran, mehr über die Seuche zu lernen, aber wird es reichen ein Heilmittel oder Serum als Schutz zu erstellen?

Das Buch bietet tiefe Einblicke in die Seele des Protagonisten und ist aus diesem Grunde dem Film schon haushoch überlegen. Bleibt nur noch die Frage, wenn das „Normale“ nicht mehr existiert, wie wir es kennen, wird dann das „Andere“ zum Normalen?

Schreibe einen Kommentar