Tommy Jaud – Vollidiot und Millionär

vollidiot.jpgFangen wir der Reihe nach an: Zunächst treffe ich auf Simon Peters, den mit seinem Leben überforderten Telekomangestellten im Buch „Vollidiot“. Hier zeigt er bereits destruktive Tendenzen hin bis zur Selbstverleugnung nur, um den Anforderungen der Umwelt an ein vermeintlich cooles Leben zu entsprechen.
Dabei geht natürlich so alles schief was schief gehen kann, die Finanzierung für einen kostspieligen Lebensstil, die tatsächlichen Macken der Angebeteten und das Leben generell. Die Handlung inkl. Simon Peters ist Gott sei Dank gnadenlos überzeichnet (hoffentlich), so dass man zwar manchmal schluckt, wenn man sich selbst in der Tretmühle des Lebens erkennt, aber immer (noch) gleich denkt, aber so schlimm bin ich nicht.
Gegen Ende des Buches wird es etwas verkrampft, weil man merkt, dass der Autor irgendwie ein Happy-End gerne hätte, aber die Vorgeschichte eigentlich keins zulässt. In Anbetracht der eh folgenden Sequels wäre es hier auch möglich gewesen, Simon Peters ganz unten ankommen zu lassen, wie es sicherlich eher der Realität entsprechen würde, aber vielleicht ist dies auch der Anker, der uns zeigt: Die Geschichte ist frei erfunden – beruhigt euch!

War unterhaltsamer Lesespaß, der sich auch im Urlaub gut macht, da er Frauen als auch Männer kompatibel ist. 3 von 5 Sternen.

millionar.jpgGleich das dritte Buch von Jaud – Millionär (Resturlaub hat mir mein Freund Ralf nicht mitgegeben ;)). Hier treffen wir wieder auf Simon und diesmal ist er bereits bei Hart IV angekommen, aus seiner Sicht ganz unten. Aber er ist ja nicht unbegabt und untätig schon gleich gar nicht.
Es gibt viel zu tun, wenn man die Welt besser machen will. Da sind Produkthotlines, nervige Kirchenglocken, die verschmutzte Stadt und vieles mehr, gegen das man täglich mit E-Mails ankämpfen kann.
An Qualität gewinnt der Kampf, als ausgerechnet in seinem Mietshaus über ihm eine „Tussi“ einzieht und sich im Penthouse breit macht. Jetzt ist es genug und Simon beschließt, dass Prekariat schlägt zurück – das Haus wird gekauft und die Dame fliegt raus. Der Plan hat nur einen – für Simon typischen – Schönheitsfehler: Er braucht innerhalb von 4 Wochen 1 Million Euro und innerhalb von einer Woche 10.000 Euro als Anzahlung. Nicht gerade die Summen, die ein Hartz IV- Empfänger im Sparstrumpf hat. Aber auch dafür gibt es einen Plan mit seinem persischen Zwangskompagnon wird ein Plan in die Tat umgesetzt, der so bekloppt ist, dass er funktionieren könnte.
Das Ende dieses Buches ist in meinen Augen deutlich besser gelungen, als Vollidiot und so auch aufgrund der coolen Geschäftsidee 4 von 5 Sternen.

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