Ostern ist zwar schon eine Weile rum, aber das aktuelle Ausscheiden den FCB aus dem Europapokal in St. Petersburg mit 4:0 ist mal der willkommene Anlass diese Frage zu stellen.
Die Saison ist jetzt in der Bundesliga fast rum und Herr Rummenigge spricht es aus, die Bayern kommen aufgrund der englischen Wochen und der hohen Belastung von ca. 50 Spielen auf dem Zahnfleisch daher.
Nun, die Armen Spieler haben natürlich mein vollstes Mitleid mit der 4:0 Vorführung, aber mal nachgehakt, sind sie vielleicht einfach nicht fit? Ist es nicht vielmehr eine willkommene Ausrede und sind die Spieler nicht einfach faul und überbezahlt?
Vergleichen wir dazu mal ein paar Zahlen und eine andere Sportart, die als viel härter gilt, nämlich Eishockey.
Eishockey wird netto gespielt, d.h. die Uhr wird bei Unterbrechungen angehalten und insg. werden 60 Minuten auf dem Eis verbracht. Wichtiger Unterschied ist, dass die 5 Spieler je Mannschaft in der Regel bis maximal 1,5 Minute auf dem Eis stehen. Gute Teams (Geld) haben in der Regel 4 komplette Reihen. Bedeutet einfach mal grob: 60:4= 15 Minuten pro Reihe. Dabei sind die Specialteams (Über- und Unterzahl) noch nicht berücksichtigt. An einem normalen Wochenende mit Freitag und Sonntag Spiel könnte man einfach mal so sagen 30 Minuten steht jeder Spieler im Schnitt auf dem Eis.
Fussballer spielen nicht netto, sondern die Uhr läuft 90 Minuten, was auf den ersten Blick ungleich länger ist. Tatsächlich läuft die Uhr sogar im Schnitt 95 Minuten, gespielt wird dafür aber netto auch nur zwischen 55-60 Minuten (In der Quelle mal nach „Nettospielzeit“ suchen).
Es wäre jetzt vergleichbar und Fussball ungemein anstrengender, wenn die Fussball in der Nettominuten permanent rennen würden, das machen sie aber nicht, mal wird hier getrabt, da gestanden und ein bisschen getänzelt. Ich behaupte einfach mal, aufgrund der eigenen Wahrnehmung im Stadion insgesamt rennt ein Fussballer eher weniger als statistische 15 Minuten.
Aber kommen wir mal zum Kern, warum beklagen sich die einen (Fussballer, Ex-Fussballer) und von den anderen kommt kein Mucks?
Es gibt offensichtlich einen anderen Umgang mit Härte, Schmerz und Erfolgsstreben. Eishockeyspieler lernen von klein auf, dass es a) nichts bringt sich hinfallen zu lassen und b) nur der Harte den Erfolg hat. Ähnliche Ansätze sieht man auch in England im Fussball, die sich erstaunlicher Weise nie beklagen, diese unglaubliche Belastung der englischen Wochen hervorgebracht zu haben. Warum aber lamentieren diese Spieler darüber nicht?
Eine gute Erklärung könnte sein, sie haben es als Teil dieses Spiels akzeptiert. Vielleicht spendiert man Fussballern mal ein mediales Training, damit dieses Geheule und Gefalle endlich weniger wird.
Die Hoffnung darauf, dass es mal aufhört habe ich nicht, da man ja so Weltmeister werden kann.
Italien-Training – MyVideo
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