So sieht es aus. Mein letztes Buch vom Meister. Zunächst hatte ich es im modernen Antiquariat gekauft. Leider im Original auf Russisch, was jetzt nicht zu meinen Sprachen gehört und auch nicht schnell genug lernbar ist, damit ich diese Sommerlektüre mir zu Gemüte führen kann.
Also wieder verkauft und deutlich dazu geschrieben, dass es im Original ist und russisch. Leider hat die Käuferin den gleichen Fehler gemacht wie ich, so entspann sich ein netter Mailwechsel, der dann dazu führte, dass ich von ihr das Buch (dieses hier) zurück kaufte, da sie es für eine Podiumsdiskussion mit Sorokin brauchte und ich dann auch noch eine Widmung von organisiert bekam. Was für eine tolle Geschichte und, wenn ich mal in Berlin bin, dann werde ich versuchen mich persönlich noch zu bedanken. So aber nun zum Buch.
Man darf ja von nichts überrascht sein, wenn man Sorokin liest. So auch dieses mal nicht. Der Titel hätte auch sein können Book ’n‘ Grill. Der Namen wäre dann Programm gewesen. Tagebuch eines Meisterkochs ist schon eine Beschreibung aus Sicht des Hauptprotagonisten Geza, der Bücher und Scheite als Feuer-Basis für teure und exklusive Essenwünsche nimmt. Denn nach dem letzten Krieg und der technischen Entwicklung werden ab 2030 Bücher nicht mehr gelesen, sonder verbrannt für einen exklusiven Kreis. Die Bücher sind nämlich rar, denn es werden keine mehr hergestellt. Damit gibt es nur noch wenige „Originale“ und diese sind nur durch mafiöse Strukturen zu beschaffen – auch mit Gewalt.
Es wird alles detailliert, wie man Sorokin kennt, beschrieben: Die Wege der Beschaffung, die „Großküche“ als Organisation hinter „Book ’n‘ GRill“ und alles, was zu einer ordentlichen Untergrundorganisation dazu gehört. Gleichzeitig bekommt man über die „Kunden“ einen tiefen Einblick in oligarichische Systeme, extrentrische Asiaten und Schriftsteller, die ihre eigenen Werke verbrennen lassen zur Zubereitung der Speisen.
Wie es so kommt, neben abgefahrenen Träumen von Geza (gesteuert von seinen technischen Helferlein) und der Geschichte des Schriftstellers zum Lesen. Bekommt die Großküche Probleme, diese sind vermeintlich schnell gelöst und Geza soll nur noch die finale Aktion dazu am Berg Managara überwachen….
Mehr kann an dieser Stelle nicht verraten werden, ohne die Spannung zu nehmen.
Es war ein ansprechendes Buch von Sorokin welches wieder alle Register zieht. Klasse und meine Geschichte drum herum machen es eh zu was Besonderem.