Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat das Massaker von Srebrenica von 1995 als Genozid definiert. Zugleich sprachen die Richter Serbien von der direkten Verantwortung für das Morden frei – und ersparten dem Land damit Entschädigungen in Milliardenhöhe.
Der gesamte Krieg als solcher ist jedoch nicht als Völkermord eingestuft worden.
Wie immer man einen Krieg und die damit verbundenen Verbrechen/Taten einstufen will, es muss jetzt vielleicht auch darum gehen, dass die Menschen irgendwann wieder zusammenleben können – zumindest friedlich koexistieren sollten sie.
Also ist dieses Urteil auch nur konsequent: Man hält den demokratischen und nicht nationalen Kräften im Land den Rücken frei, in dem man die Tür in die EU offene hält und leichter erreichbar macht. Außerdem muss man irgendwie es schaffen, dass die nationalen Kräfte dort nicht weitere Gewalt entfalten und die sich findende liberale Staatsgesellschaft unterdrücken.
Als Opfer wird man sicherlich kein Verständnis für solch ein Urteil haben, ich hoffe nur, dass die Zeit viele Wunden heilt.
Link: Sueddeutsch Online
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